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Drohende Kostenexplosion: Niedrigwasser bleibt für Stahlrecyclingbranche existenzielles Thema

Niedrige Pegelstände, insbesondere am Rhein, werden auch in Zukunft die Stahl- und Stahlrecyclingbranche in besonderem Maße treffen. Der Bundesverband Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV) fordert nun konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um steigende Frachtkosten bei Niedrigwasser gerechter zu verteilen.

Düsseldorf, 19.06.2019: Die niedrigen Pegelstände im Sommer 2018 haben gezeigt, dass der Klimawandel die Transportwege auf den Binnenwasserstraßen in besonderem Maße treffen wird. Insbesondere auf die Stahlrecyclingwirtschaft, die die Rohstoffversorgung der Stahlindustrie über den klimafreundlichen Verkehrsträger Wasserstraße sichert, kommen kostenintensive Belastungen sowie erhebliche logistische Herausforderungen, die im Ernstfall zu Betriebsstillständen führen können, zu. Zwar liegen die Pegel am Rhein derzeit auf dem Niveau des jährlichen Durchschnitts, doch die Niederschläge der vergangenen Monate reichen, Experten zufolge, bei weitem nicht aus, die zu erwartenden Trockenperioden in den kommenden Sommermonaten auszugleichen.

Stahlrecyclingbranche: Trotz signifikantem Beitrag zum Klimaschutz bislang alleinige Tragung der Frachtmehrkosten

Trotz der aktuell prognostizierten Abschwächung der Konjunktur kann nicht damit gerechnet werden, dass die damit einhergehende Entspannung seitens der Kapazitäten die Logistikkosten zurückgehen lassen. Dennoch sind Mehrausgaben zur Gewinnung und Haltung von Fachkräften sowie ein weiterer Anstieg der Treibstoffkosten zu erwarten. Zusätzlich kann eine längere Trockenperiode wie im letzten Jahr bei den Stahlrecyclingunternehmen bis zu dreifach erhöhten Frachtsätzen führen. Hinzu kommen Kleinwasserzuschläge, die erhoben werden, wenn anhaltendes Niedrigwasser die volle Ausnutzung der Transportschiffe verringern. Vielfach ist den Stahlrecyclingunternehmen, die mit ihrem Stahlschrott die Rohstoffversorgung der Stahlwerke kontinuierlich sicherstellen, ein Ausweichen auf die Schiene und den LKW nicht möglich, denn auch hier sind die Kapazitäten beschränkt. Die BDSV erneuert daher ihre Forderung, dass die Kosten von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette solidarisch getragen werden müssen. Es kann nicht angehen, dass der Schrotthandel allein auf den explodierenden Frachtkosten sitzenbleibt. Mit dem Recycling von Stahlschrott leistet die Stahlrecyclingbranche einen erheblichen Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen (mehr als 42 Mio. Tonnen in 2018) und trägt somit in besonderem Maße zum Schutz des Klimas bei. In diesem Zusammenhang muss auch der klimafreundliche Transport von Stahlschrott auf den Binnengewässern weiterhin finanzierbar bleiben und folglich die steigenden Frachtkosten gerecht verteilt werden.

Darüber hinaus fordert die BDSV als Europas größter Stahlrecyclingverband, die entschlossene Sanierung der Binnenwasserwege. In diesem Zusammenhang begrüßt sie den kürzlich vom Bundesverkehrsministerium vorgestellten Masterplan Binnenschifffahrt.

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Referent Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs

Ass. jur. Bernd Meyer
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